Während des Projekts
Erfassung und Verarbeitung von Forschungsdaten
Die wichtigsten Metadaten-Fragen: WER erstellte die Daten? WELCHEN Inhalt haben die Daten? WANN wurden die Daten erstellt? WO entstanden die Daten? WIE wurden die Daten erhoben? WOZU sind die Daten entstanden?
Unter Datenerfassung versteht man die Erhebung, Generierung oder Sammlung von primären Daten, die die Basis des Forschungsprozesses bilden. Durch die Ergänzung dieser Primärdaten mit beschreibenden Informationen (Metadaten) entstehen strukturierte, nachvollziehbare Forschungsdaten.
Die Anforderungen an die Erfassung und Verarbeitung von Forschungsdaten in den einzelnen Fächerkulturen unterscheiden sich teilweise erheblich, so dass jeweils individuelle (elektronische) Umsetzungen erfolgen müssen. Die praktische Unterstützung der digitalen Datenerhebung, z.B. durch die Bereitstellung elektronischer Laborbücher, ist daher eine fach- beziehungsweise projektspezifische Aufgabe. Sollten Sie spezifische Anforderungen oder Fragen zur Erfassung Ihrer Forschungsdaten haben, wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Ansprechpartner.
Datenaufbewahrung / Datensicherung
Zur Aufbewahrung Ihrer primären und bearbeiteten Daten bietet das IT-Servicezentrum neben der Grundversorgung für alle Forschenden und Forschungsgruppen die Möglichkeit, zusätzlichen Speicherplatz zu mieten. Einen Überblick zu den jeweiligen Angeboten finden Sie im Intranet des IT-Servicezentrums (Login über persönliche UBT-Kennung) im Abschnitt „Dienstleistungen des IT-Servicezentrums und Preisübersicht“ --> „File-Service“. Die Dienstleistung umfasst die reine Speicherung Ihrer Daten und eine Datensicherung je nach gewähltem Paket.
Möchten Sie Ihre Forschungsdaten in einem geeigneten (Fach)Repositorium aufbewahren, wenden Sie sich für eine Beratung an uns. Sollte es kein geeignetes, externes Repositorium geben, bietet die UBT einen Server für Digitale Objekte (DO@UBT) an. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten zu sichern und flexibel mit beschreibenden Informationen (Metadaten) zu hinterlegen. Weitere Informationen zum Zugang und zur Konfiguration des Systems erhalten Sie bei Dr. Thomas Martin.
Elektronische Laborbücher (Electronic Laboratory Notebooks, ELNs)
Foto von Scott Graham
In der Phase des aktiven Forschungsdatenmanagements während eines Projekts sind Laborjournale ein wichtiges Element im Forschungsalltag der WissenschaftlerInnen, in denen alle experimentellen Daten und Erkenntnisse gesammelt werden (sollten). Auch wenn Forschungsdaten primär immer mehr digital vorliegen, werden wesentliche Informationen immer noch ausgedruckt und in papierbasierte Laborjournale geklebt oder als nicht-persistente Dateipfade auf einem digitalen Speichermedium vermerkt.
In dieser Hinsicht sind ELNs mehr als nur eine Alternative zu papiergebundenen Laborjournalen; sie können mit ihren Funktionalitäten zu einer produktiven Forschungsarbeit beitragen.
Gängige ELNs sind Softwareprodukte, die mindestens die folgenden Funktionen abdecken sollten:
Erstellung
- Mobile Anwendung über einen Webbrowser
- Import von Dateien in verschiedenen Formaten (Audio-, Bild- und Videodateien, Primär-/Rohdaten, Links usw.)
- Erstellung von Texten, Tabellen und Skizzen
- Notizfunktion
- Erstellung von Vorlagen
- Beweissicherung (Setzen von Zeitstempeln, elektronische Signaturen, Audit Trail)
Administration
- Modularität/Anpassbarkeit an die Anforderungen einzelner Arbeitsgruppen
- Erweiterte Suchfunktionen (Titel, Volltext, Tags, Filter, etc.)
- Rechteverwaltung mit rollenbasierten Zugriffsrechten
- Unterstützung des Forschungsmanagements (Kalenderfunktionen, Inventare, etc.)
Datenspeicherung
- Datenspeicherung "vor Ort" in der jeweiligen Organisation zur Gewährleistung eines bestmöglichen Datenschutzes
- Schnittstellen für Datenimport und -export in verschiedenen Formaten
- Exit-Strategien: Projektdaten oder Personen(gruppen)daten müssen exportierbar sein
- Speicherdauer bis zu 10 Jahren
Um sich einen Überblick über die zahlreichen elektronischen Laborbücher zu verschaffen, kann der vom ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften und von der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt technisch umgesetzte ELN Finder genutzt werden.
Obwohl es aufgrund der hohen Diversität der Forschungsgebiete keine "one-fits-all"-Lösung für elektronische Laborbücher geben kann, setzt die Universität Bayreuth mit der lokalen Instanz des ELN SciNote@UBT auf eine modulare Anwendung, die bestmöglich an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst und entsprechend erweitert werden kann.
Wir freuen uns, wenn Sie SciNote@UBT ausprobieren und stehen für Ihre Anregungen und Fragen gerne zur Verfügung!
Metadaten: Beschreibung der Daten
Metadaten oder „Daten über Daten“ sind strukturierte Informationen, die die vorliegenden Daten näher beschreiben. Während formatspezifische Metadaten, auch technische Metadaten genannt, Auskunft über Dateityp, -größe und Erstelldatum geben, enthalten deskriptive Metadaten Informationen über den Inhalt der Daten, die die Auffindbarkeit, Nachnutzung und Zitierbarkeit der Daten erleichtern.
Um Metadaten aus unterschiedlichen Quellen austauschen und nachnutzen zu können, haben sich standardisierte Schemata wie Dublin Core oder das DataCite Metadata Schema entwickelt. Das Dublin Core Metadata Element Set enthält 15 Kernfelder („core elements“) die zur Beschreibung der Daten verwendet werden können. Beispiele für zu erfassende Kernfelder sind:
creator primär verantwortliche Person oder Organisation date Zeitpunkt oder Zeitspanne im Lebenszyklus der Daten description inhaltliche Beschreibung (zum Beispiel Kurzzusammenfassung des Inhalts) format Formatangabe (Dateiformat) identifier eindeutiger Identifikator der Daten title Benennung der Daten/des Datensatzes
Während Dublin Core und das DataCite Metadata Schema allgemeingültige, fachübergreifende Metadatenstandards darstellen, berücksichtigen disziplinspezifische Metadatenstandards die unterschiedlichen fachlichen Anforderungen.
Eine Übersicht über bestehende Standards bieten:
Unser Beratungsangebot während des Projekts
In Kooperation von Forschungsförderung, Universitätsbibliothek und IT-Servicezentrum gibt es an der UBT folgende Angebote:
- Information über die Möglichkeit der Integration von projektspezifischen IT-Systemen zur Datenerfassung und Datenaufbewahrung in die FDM Infrastruktur der Universität
- Information zu Metadaten und allgemeinen Metadatenstandards